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Bericht von der Kräuterwanderung am Neckar

Leckere Gänseblümchen, giftige Butterblumen
(Den Originalartikel finden Sie hier)
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"Riechen Sie mal, die Blättchen der Knoblauchrauke sind ein guter Ersatz für Knoblauchzehen", zeigte Kräuterpädagogin Amelie Zöllner-Weber auf das frühlingsfrische Gewächs.

Auf einem Streifzug durch das Natur- und Landschaftsschutzgebiet im Umkreis des Ilvesheimer Neckardamms lernte eine Schar von Interessierten heimische Wildkräuter und ihre mögliche Verwendung kennen. Zu dieser Tour durch die Flur hatten die katholischen Frauen, (kfd) Ortsgruppe Ilvesheim eingeladen.

"Ursprünglich wollten wir die Exkursion auf 20 Teilnehmer begrenzen, aber das Interesse war so groß, dass wir nun mit knapp 30 Leuten unterwegs sind", freute sich kfd-Vorsitzende Anni Wawra. Einigen Interessierten habe man sogar absagen und sie auf den Herbst vertrösten müssen. Zu der mitgliederoffenen Veranstaltung waren auch etliche Gäste aus Seckenheim gekommen.

Der Weg führte ein Stück über den Damm, bevor die Gruppe dann einen großen Bogen um Tierweiden und Hundeplatz schlug. "Gewandert sind wir nicht allzu weit, dafür sind wir öfter stehengeblieben, um die verschiedenen Kräuter zu betrachten, die uns gezeigt wurden", bemerkte Rainer Belz zu dieser besonderen Form des Kräuter- "Schaulaufens". Getreu der Devise: Suchen, anschauen und stehenlassen.

"Zum einen darf nicht jede Pflanze aus einem geschützten Öko-System entnommen werden, zum anderen empfiehlt es sich, nicht entlang von Hundestrecken zu sammeln", erklärte Amelie Zöllner-Weber. Der eigene Garten, Pflanztöpfe auf dem Balkon oder auch Brachflächen und Waldränder erwiesen sich als ideale Zucht- beziehungsweise Fundorte für die begehrten Kräutlein in Bio-Qualität.

Die ehemals als "Unkraut" verschrienen Gewächse haben übrigens Konjunktur. Schließlich lehrte einst schon Pfarrer Kneipp, dass gegen fast jede Krankheit und Unpässlichkeit ein Kraut gewachsen sei. "Schauen Sie, das ist Spitzwegerich, der hilft beispielsweise gegen Insektenstiche", zeigte die Fachfrau auf die Pflanze. Scharfgabe sei ein typisches "Frauenkraut", das krampflösend wirke. Die jungen Blätter des frischgesprossenen Löwenzahns eigneten sich für einen vitaminreichen Salat, während man die Brennnesselblätter wie Chips frittieren könne. Außerdem erfuhren die Teilnehmer etwas über schmackhafte Gänseblümchen und giftige Butterblumen.

Im Anschluss an die Kräuter-Wanderung wurden die gewonnenen Erkenntnisse dann noch kulinarisch vertieft. Auf dem Spielplatz neben der Minigolfanlage nutzte die Schar den Rastplatz. Amelie Zöllner-Weber hatte Brote mit Kräutern sowie Kuchen mit Kräuterlikör und Holunderblüten-Sirup gebacken. Es wurde Bärlauch-Butter angeboten und zum Trinken gab es Kräutereistee. "Man sieht ja viele Pflanzen beim Spazierengehen. Jetzt kann ich manches benennen und weiß, was essbar ist und schmeckt", stellte Barbara Fuß beim Biss ins Bärlauch- Butterbrot fest. Besonders die Infos zu den Kräutern und die um sie rankenden Mythen und Legenden gefielen, bemerkte Ilse Friedrich. So waren beispielsweise die Gänseblümchen der Göttin Freia gewidmet - wo sie im Frühjahr ihren Fuß hinsetzte, sprießen die anmutigen Blümchen. fer

Von unserer Mitarbeiterin Hannelore Schäfer, © Mannheimer Morgen, Montag, 20.4.2015
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